Die Abteilung
für Allgemeinchirurgie mit dem Schwerpunkt Viszeralchirurgie ("viscera"
ist das lateinische Wort für Eingeweide) steht seit Anfang 2018 unter
Leitung von Chefarzt Prof. Dr. med. Peter Kienle.
Viele
technische Innovationen, wie zum Beispiel die Schlüssellochchirurgie,
haben in den letzten Jahren das chirurgische Handwerk revolutioniert, so
dass auch größere Operationen in der Regel schonend und mit geringer
Komplikationsrate durchgeführt werden können. Der Leiter der Abteilung
und sein Team sind auf diese minimal-invasive Technik spezialisiert, so
dass ein Großteil der Operationen mittlerweile so durchgeführt werden. Die
Kunst der Chirurgie besteht aber weiterhin im verantwortungsvollen
Abwägen von Nutzen und Risiko jeder operativen Behandlung.
Schwerpunkte der Abteilung sind:
Intensive kollegiale Zusammenarbeit aller Fachgebiete und Berufsgruppen, interdisziplinäre Konferenzen zur Einzelfallbesprechung, kompetente Spezialsprechstunden (z.B. "CED", "Beckenboden/Inkontinenz", "Problemwunden", "Zweite Meinung"), eine gut strukturierte, gründliche Aus- und Weiterbildung, die fortwährende interne und externe Qualitätssicherung, die hervorragende Geräteausstattung und eine moderne Schmerztherapie ermöglichen eine individuelle, fürsorgende Behandlung. Außerdem ist die Abteilung Allgemeinchirurgie Teil des zertifizierten Darmkrebszentrums, des LokalenTraumazentrums am Theresienkrankenhaus und stellt außerdem eine Beratungsstelle der Deutsche Kontinenzgesellschaft.
Im Rahmen der interdisziplinären Tumorkonferenz werden jede Woche alle Tumorpatienten besprochen und eine dem heutigen Wissensstand entsprechende Therapie empfohlen. Insgesamt hat sich die Prognose der bösartigen Tumore des Verdauungstrakts in den letzten 20 Jahren deutlich verbessert, zum Beispiel ist die Heilungsrate beim Endarmkrebs von ca. 50% auf ungefähr 70% angestiegen. Dieses liegt daran, dass je nach Tumorstadium unterschiedliche Therapien, zum Teil als Kombinationstherapien, und auch zum Teil zeitlich versetzt eingesetzt werden. Dieses erfordert eine enge Zusammenarbeit der verschiedenen Abteilungen, was in einem Haus der Zentralversorgung (zweithöchste Versorgungsstufe), wie es das Theresienkrankenhaus ist, gewährleistet wird. Die Chirurgie bietet in diesem Kontext einen wertvollen Beitrag, wobei der Einfluss auf die Heilung auch vom Stadium der Erkrankung abhängt. Generell gilt, je früher das Stadium, desto eher kann die Chirurgie (oder auch Endoskopie durch den Gastroenterologie) alleine heilen, je fortgeschrittener der Tumor desto mehr sind andere Therapieformen zusätzlich oder alleine notwendig (Chemotherapie, Strahlentherapie). Unsere Abteilung stehen alle gängigen technischen Möglichkeiten zur Verfügung. So wird auch in Kürze die sogenannte HIPEC-Behandlung einführen, bei der nach Entfernung von Tumor am Bauchfell eine Chemotherapie mit Hitze im Bauchraum bei fortgeschrittenen Tumoren appliziert wird.
Chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) sind seit Anfang des Jahres 2018 ein besonderer Schwerpunkt der Abteilung. Natürlich werden diese Erkrankungen in den meisten Fällen zunächst konservativ mit Medikamenten behandelt, dennoch müssen die Mehrheit der Patienten mit Morbus Crohn, und knapp 20% der Patienten mit Colitis ulcerosa, irgendwann operiert werden. Viele dieser Operationen können minimal invasiv, also nur mit kleinen Schnitten durchgeführt werden.
Durch die vielen neuen
Medikamente auf dem Markt hat sich die Situation für Patienten mit CED
(Chronisch entzündlichen Darmerkrankungen) verbessert, jedoch kommt es dadurch
auch oft zu einer Verzögerung für notwendige Operationen. Daher ist eine enge
Vernetzung mit den niedergelassenen Kollegen (Gastroenterologen, Internisten
und Hausärzten) zwingend erforderlich. Dieses wird durch eine hohe
Vortragsaktivität von Prof. Kienle und der Teilnahme an zahlreichen
interdisziplinären Expertenrunden, sowie der engen Vernetzung von Ärzten, die
Patienten mit CED schwerpunktmäßig medikamentöse behandeln, gewährleistet.
Außerdem besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem End- und Dickdarm-Zentrum
(EDZ) in Mannheim, um auch proktologische Probleme von Patienten mit CED
professionell behandeln zu können.
Prof. Kienle beschäftigt sich
seit 25 Jahren intensiv mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Er wurde
als einer von drei chirurgischen Sprechern der DCCV (Deutsche Morbus Crohn und
Colitis ulcerosa Vereinigung) ernannt. Zudem fungierte er in den aktuellen deutschen
Leitlinien für Morbus Crohn (2014) und den bald erscheinenden neuen deutschen
Leitlinien für Colitis ulcerosa, als Leiter für den Bereich Chirurgie.
Weit über 1000 größere
Crohn-Resektionen, bei Morbus Crohn, und über 500 Pouch-Operationen, bei
Colitis ulcerosa, wurden von Prof. Kienle in seiner langjährigen Tätigkeit
durchgeführt. Zudem befasst er sich wissenschaftlich intensiv mit CED, hierzu
wurde im Mai 2019 ein Studienzentrum am Theresienkrankenhaus von ihm gegründet.
Die Divertikulitis war schon
lange Schwerpunkt der Abteilung, auch unter Dr. Schwall, dem geschätzten
Vorgänger von Prof. Kienle. Schon Dr. Schwall stellte die Indikation zur
operativen Therapie bei der Divertikulitis eng und wird mittlerweile durch
viele aktuelle Leitlinien in seinem Vorgehen bestätigt. Dennoch gibt es auch
weiterhin Indikationen für eine chirurgische Therapie, welche in der Regel mit
Schlüssellochchirurgie erfolgt, die gut abgewogen werden sollten.
Gerne beraten wir Sie über die
verschiedenen chirurgischen Optionen in unserer Sprechstunde (CED-Sprechstunde,
auch für Kassenpatienten mit Überweisung bei Prof. Kienle möglich).
Eine Vielzahl von Menschen leiden unter Beckenbodenerkrankungen, wobei die Mehrheit gut konservativ behandelt werden kann. Einige Erkrankungen, wie zum Beispiel der drittgradige Endarmvorfall (Rektumprolaps III°), erfordern aber zwingend primär eine chirurgische Therapie. Hier existieren eine Vielzahl von etablierten Operationen, wobei die Entscheidung, welche Operation nun auszuwählen ist, durchaus schwierig sein kann und von der Erfahrung des Chirurgen abhängen. Im Theresienkrankenhaus werden alle gängigen Operation durchgeführt (Resektionsrektopexie, OP n. d'Hoore, OP nach Delorme, OP nach Altemeier, OP n. Wells).
Bei der Entleerungsstörung
stehen die chirurgischen Maßnahmen ganz am Ende der Behandlungskaskade. Bei
adäquater Indikationsstellung kann aber auch hier dann bei besonderen Situation
mit einer Operation geholfen werden. Komplexe Probleme werden in unserem
Kontinenz-Zentrum mit den urologischen und gynäkologischen Partnern
besprochen und dann ein interdisziplinäres Behandlungskonzept festgelegt.
Gerne beraten wir Sie über die verschiedenen Behandlungsoptionen in unserer Sprechstunde (Beckenbodensprechstunde, auch für Kassenpatienten mit Überweisung beim Chefarzt möglich, Kontinenz-Zentrum).
Ein Schwerpunkt des Krankenhauses ist die Versorgung von Patienten mit
Gallenblasensteinen, -entzündungen und Gallenwegserkrankungen (>200
Eingriffe pro Jahr). Hier besteht eine enge Kooperation mit der
Abteilung für Gastroenterologie. Die überwiegende Mehrheit der Eingriffe wird mit Schlüssellochchirurgie durchgeführt.
Ein Schwerpunkt des Krankenhauses ist die Versorgung von Bauchwandbrüchen, wobei hier alle gängigen Verfahren angeboten werden.
Leistenbruch
Narbenbruch
Stomabruch:
Zwerchfellbruch/Refluxerkrankung:
Alle gängigen Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenoperationen inklusive Tumoroperationen mit Entfernung der Lymphknoten am Hals werden durchgeführt. Standardmäßig wird ein sogenanntes Neuromonitorung (Ableiten eines Signals nach elektrischer Stimulation des Nervens) gemacht, mit der der Stimmbandnerv in der Operation identifiziert und damit potentiell besser geschont werden kann.
Nebennierenoperationen
erfolgen minimal invasiv entweder über einen laparoskopischen Zugang
über den Bauch oder über den Rücken, in Abhängigkeit davon ob schon
Operationen über den Bauch vorher erfolgt sind.
Die Proktologie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit Erkrankungen des Enddarms und Afters beschäftigt. Im Zentrum für chirurgische Koloproktologie werden Operationen in diesem Bereich und auch am Dickdarm (Kolon) durchgeführt. Eine häufige Erkrankung aus diesem Gebiet ist der Darmkrebs (Kolon-und Rektumkarzinom). Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn und Colitis ulcerosa), einem der überregionalen Schwerpunkte der Abteilung, werden ebenso innerhalb des Zentrums für chirurgische Koloproktologie behandelt.
Wir wollen Patienten optimal und so schonend wie möglich versorgen. Daher verwenden wir bei operativen Eingriffen nach vorheriger Abstimmung das minimal-invasive Verfahren, das sogenannte Schlüssellochprinzip.
Der Name dieser Methode lässt sich von den kleinen Zugängen zum Bauchraum, die wegen ihrer Größe und Funktion an ein Schlüsselloch erinnern, ableiten. Die Mini-Schnitte dienen der schonenden Platzierung von Zugangsröhrchen (Trokare), die für den weiteren Operationsverlauf, für die Einführung der Optik und spezieller Instrumente notwendig sind. Die Bilder aus dem Körperinneren werden über eine Kamera auf einen Monitor für den Arzt außen sichtbar gemacht.
Tel. 0621 424-4567
6. Stock (Neubau, Station 6A)
Montag, Dienstag und Donnerstag 9.00 - 15.00 Uhr
Mittwoch und Freitag 9.00 bis 14.00 Uhr
sowie nach Vereinbarung
Privatsprechstunde Chefarzt Prof. Dr. med. Peter Kienle
nach Vereinbarung
Tel. 0621 424-4252
Fax 0621 424-4777
Oberarztsprechstunde für Patienten und Angehörige
Untersuchungszimmer Station 6A und Station 7A
Dienstag und Donnerstag 16.30 - 17.30 Uhr
Leitstelle Allgemeinchirurgie
6. Stock (Neubau, Station 6A)
Montag, Dienstag und Donnerstag 9.00 - 15.00 Uhr
Mittwoch und Freitag 9.00 bis 14.00 Uhr
sowie nach Vereinbarung
Tel. 0621 424-4567
Spezialsprechstunden
Terminvereinbarung über die Leitstelle
Chefarzt Prof. Dr. Peter Kienle ist ein Experte im Bereich der Behandlung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Weitere Infos finden Sie in folgendem Film: