Die Abteilung für Gefäß- und Endovascularchirurgie versorgt Patienten mit akuten und chronischen Erkrankungen der Schlagadern und Venen. Schwerpunkte sind Behandlungen von Erweiterungen der Hauptschlagader (Aortenaneurysma), Verengungen der Halsschlagadern (Carotisstenosen) sowie arterielle Verschlusskrankheiten der Becken- und Beingefäße. Ein weiterer Schwerpunkt bildet die Diagnostik und Behandlung von Krampfadern (Varikosis).
Der Gefäßchirurg wird bei sehr vielen Erkrankungen tätig. Daher arbeiten wir eng mit allen anderen Fachbereichen sowie niedergelassenen Ärzten zusammen. Die Kontaktaufnahme erfolgt über unsere Gefäßchirurgische Ambulanz.
Zu
den genannten Krankheitsbildern und Behandlungsmethoden erhalten Sie
auf den folgenden Seiten einige Informationen. Die Details lassen sich
jedoch nur im persönlichen Gespräch klären, hierzu stehen wir sehr gerne
zur Verfügung.
Ihr
Chefarzt Dr. Matthias Heinrich Tenholt
Krampfadern (Varizen) sind geschlängelte ausgesackte Venen an
den Beinen. Der Blutrücktransport zum Herzen ist gestört. Als wesentliche
Ursache besteht eine genetische Veranlagung mit Bindegewebsschwäche und
Schwäche der Venenwand und Venenklappe. Durch stehende Tätigkeiten,
Schwangerschaften und Bewegungsarmut und Übergewicht wird eine Varikosis
verschlimmert.
Bei der sogenannten peripheren arteriellen Verschlusskrankheit ist die Blutversorgung der Beine durch eine Arteriosklerose vermindert. Beim Gehen entsteht dadurch ein Sauerstoff- und Nährstoffmangel mit starken Schmerzen vor allem in der Wade. Diese Gehbehinderung wird umgangssprachlich auch Schaufensterkrankheit genannt. Bei fortgeschrittenen Stadien der pAVK kommt es zum Absterben von Gewebe, eine Amputation droht.
Verengungen der Halsschlagadern können zu regionalen Durchblutungsstörungen des Gehirns und damit zu einem Schlaganfall führen. Etwa 200.000 Patienten sind davon jährlich in Deutschland betroffen.
Als Vorboten eines größeren Schlaganfalles kommt es häufiger zu kleineren Ausfallserscheinungen wie Sehstörungen, Sprachstörungen oder Lähmungen der Arme oder Beine. Sie werden durch Embolien ausgehend von den Einengungen der Halsschlagadern verursacht.
Darunter verstehen wir Infektionen, Wunden oder Zerstörung von tiefem Gewebe des Fußes in Zusammenhang mit Nervenschaden und/oder Durchblutungsstörungen bei Diabetikern. Dabei wird je nach Art und Schwere der Symptome unterschieden.
Das Aneurysma wird als eine spindel- oder sackförmige,
lokalisierte, dauerhafte Erweiterung des Querschnitts von Blutgefäßen
definiert. Diese Erkrankung entwickelt sich meistens auf dem Boden der
Arteriosklerose, kann aber auch nach einem Trauma, Infektionen, Entzündung oder
angeborenen Bindegewebsschwäche entstehen.
Die Hauptgefahr besteht in der Ruptur (Riss) des Aneurysmas,
die zu einer Blutung führt. Das Aneurysma verursacht nur selten Beschwerden,
wie z.B. Rückenschmerzen. Risikofaktoren sind Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes
und Fettstoffwechselstörungen.
Die Diagnose eines Bauchaortenaneurysmas wird meist durch Ultraschall gestellt. Zur genaueren Untersuchung folgt dann eine Computertomographie.
Ab einem queren Durchmesser des Aneurysmas der
Bauchschlagader von 5 cm muss eine Operation erfolgen, da dann die Rupturgefahr
deutlich ansteigt. Der Patient sollte sich dann bei einem Gefäßchirurgen
vorstellen.
Die Behandlung zahlreicher Erkrankungen erfordert einen Gefäßzugang, der die Verabreichung auch toxischer Medikamente, konzentrierter Nährlösungen oder die Entnahme und Rückgabe großer Blutmengen ermöglicht. Das gilt vor allem für Dialysepatienten und bei Tumorerkrankungen.
Nach einer tiefen Beinvenen-Thrombose oder aufgrund einer langjährigen Varikosis (Krampfader)-Erkrankung kann es zu einem chronischen Geschwür kommen (meist im Bereich des Unterschenkels oberhalb des Fußes). Durch die gezielte Unterbindung von sogenannten Perforansvenen (Verbindungen von tiefen und oberflächlichen Venen) können auch langjährige Geschwüre noch zur Abheilung gebracht werden. Diese Operation kann bei uns endoskopisch minimalinvasiv durchgeführt werden.
Begleitend wird eine intensivierte physikalische Entstauung mit Kompressionsbinden und Lymphdrainagegeräten durchgeführt.
Diagnostik und Therapie von Gefäßanomalien
Unter einer Gefäßfehlbildung, Gefäßmissbildung oder
Gefäßmalformation versteht man angeborene oder erworbene Fehlbildungen der
Blutgefäße. Es gibt aber auch erbliche Formen wie Morbus Osler. Sie können
einzeln oder multipel auftreten.
Alle Körperregionen können von Gefäßmalformationen betroffen sein, primär treten sie an Armen und Beinen auf sowie im Kopf-Hals-Bereich, oder auch an verschiedenen Organen. Obwohl die meisten Anomalien bereits bei der Geburt vorhanden sind, werden sie oft erst in der Pubertät oder im jungen Erwachsenenalter sichtbar. Manche Malformationen haben nur kosmetische Relevanz, können aber auch Schmerzen, Schwellungen, Entzündungen, Thrombembolien, Vergrößerungen einzelner Gliedmaßen, aber auch schweren Blutungen und offene Hautulzerationen bis hin zu einer vital gefährdenden Herzinsuffizienz hervorrufen.
Eine fundierte klinische und radiologische Diagnostik ist erforderlich, um die komplexen Gefäßanomalien zu erkennen, richtig zu klassifizieren und die notwendige Therapien einzuleiten.
Telefon (0621) 424-4303
Station 2B
Telefon (0621) 424-4214
Station 2D
Telefon (0621) 424-4302
Krampfadern (Varizen) sind geschlängelte ausgesackte Venen an den Beinen. Der Blutrücktransport zum Herzen ist gestört. Als wesentliche Ursache besteht eine genetische Veranlagung mit Bindegewebsschwäche und Schwäche der Venenwand und Venenklappe. Durch stehende Tätigkeiten, Schwangerschaften und Bewegungsarmut und Übergewicht wird eine Varikosis verschlimmert.
1. Radiofrequenzobliteration (Closure FAST)
Dabei wird die Stammvene
nicht entfernt, sondern ihr Lumen wird verschlossen. Dieses Verfahren
kann vollständig ohne Narkose oder regionales Anästhesieverfahren
ausschließlich mit einer Lokalanästhesie durchgeführt werden.
2. Cryoexhäirese
Hierbei
wird die defektenStammvarize chirurgisch entfernt - ein seit langem
bewährtes Verfahren. Die Krampfadern werden dabei über Sonden
herausgezogen (sogenanntes Stripping). Der Patient muss postoperativ
einen Kompressionsstrumpf tragen. Die Operation kann sowohl stationär
als auch ambulant durchgeführt werden.
3. Kompressionstherapie
Eine fachgerechte Kompressionsbehandlung mit
angepassten Strümpfen wird sowohl als alleinige Therapie als auch als
Begleittherapie der Operation durchgeführt. Ein Nutzen ist eindeutig
nachgewiesen, eine Kompressionsbehandlung führt zur Entlastung des
venösen Rückstromes, die Muskelvenenpumpe wird verbessert.
4. Sklerosierungsbehandlung
Diese
auch als Verödungsbehandlung bezeichnete Therapie ist nur für kleinere
bis mittelgroße Venen geeignet. Dabei wird ein Verödungsmittel
(Aethoxysklerol) in die Vene gespritzt, eine künstliche Entzündung wird
ausgelöst. Diese führt zur Verklebung der Venenwände und letztlich zum
Verschwinden der Krampfadern. Auch nach der Verödung ist eine
kurzzeitige Kompressionsbehandlung erforderlich.
Bei der sogenannten peripheren arteriellen Verschlusskrankheit ist die Blutversorgung der Beine durch eine Arteriosklerose vermindert. Beim Gehen entsteht dadurch ein Sauerstoff- und Nährstoffmangel mit starken Schmerzen vor allem in der Wade. Diese Gehbehinderung wird umgangssprachlich auch Schaufensterkrankheit genannt. Bei fortgeschrittenen Stadien der pAVK kommt es zum Absterben von Gewebe, eine Amputation droht.
1. Operative Behandlung
Die
bestehenden Gefäßengstellen bzw. Verschlüsse werden ausgeschält
(Thrombendarteriektomie) oder mit einem Bypass überbrückt. Für einen
Bypass verwendet man möglichst körpereigene Vene.
2. Ballondilatation und Stentimplantation
3. Medikamentöse Therapie
Ein wichtiger Teil jeder Behandlung der
Durchblutungsstörungen ist der Einsatz verschiedener Medikamente. In
unserer Abteilung werden durchblutungsfördernde Präparate verwendet,
außerdem werden Blutverdünner wie Aspirin und Clopidogrel eingesetzt.
4. Spinal-Cord-Stimulation
Sind
alle gefäßchirurgischen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft, kann
eine Spinal Cord Stimulation (=SCS) durchgeführt werden, um das Bein zu
erhalten. Unter örtlicher Betäubung wird eine Elektrode in der
Wirbelsäule platziert. Die elektrischen Impulse bewirken eine
Unterbrechung der Schmerzleitung der Nerven und eine Verbesserung der
Durchblutung. Diese Behandlung wird nur an einigen Kliniken
durchgeführt.
Verengungen der Halsschlagadern können zu regionalen
Durchblutungsstörungen des Gehirns und damit zu einem Schlaganfall
führen. Etwa 200.000 Patienten sind davon jährlich in Deutschland
betroffen.
Als Vorboten eines größeren Schlaganfalles kommt es
häufiger zu kleineren Ausfallserscheinungen wie Sehstörungen,
Sprachstörungen oder Lähmungen der Arme oder Beine. Sie werden durch
Embolien ausgehend von den Einengungen der Halsschlagadern verursacht.
1. Carotis-TEA
Bei
der Operation wird die Halsschlagader über einen Längsschnitt
freigelegt und die Engstelle ausgeschält. Die Halsschlagader wird nach
verschiedenen Techniken wieder verschlossen. Insgesamt handelt es sich
um einen wenig belastenden Eingriff. Der stationäre Aufenthalt beträgt
etwa fünf Tage. Nach der Operation wird ein so genannter
Thrombozytenaggregationshemmer (Aspirin oder Clopidogrel) lebenslang
eingenommen.
2. Ballondilatation (PTA)
Hierbei wird in einem verengten
Gefäßabschnitt durch eine Ballonerweiterung das Lumen des Gefäßes
vergrößert beziehungsweise wieder eröffnet. Es wird ein Stent
implantiert, um das Gefäß offenzuhalten und das Ablösen von kleinen
Gefäßpartikeln zu verhindern. Die Aufdehnung erfolgt über einen Zugang
an den Leistenschlagadern mit langen Kathetern und sogenannten
Schleusen.
Das Aneurysma wird als eine spindel- oder sackförmige, lokalisierte, dauerhafte Erweiterung des Querschnitts von Blutgefäßen definiert. Diese Erkrankung entwickelt sich meistens auf dem Boden der Arteriosklerose, kann aber auch nach einem Trauma, Infektionen, Entzündung oder angeborenen Bindegewebsschwäche entstehen.
Die Hauptgefahr besteht in der Ruptur (Riss) des Aneurysmas, die zu einer Blutung führt. Das Aneurysma verursacht nur selten Beschwerden, wie z.B. Rückenschmerzen. Risikofaktoren sind Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen.
Die Diagnose eines Bauchaortenaneurysmas wird meist durch Ultraschall gestellt. Zur genaueren Untersuchung folgt dann eine Computertomographie.
Ab einem queren Durchmesser des Aneurysmas der Bauchschlagader von 5 cm muss eine Operation erfolgen, da dann die Rupturgefahr deutlich ansteigt. Der Patient sollte sich dann bei einem Gefäßchirurgen vorstellen.
Je nachdem, wo das Aneurysma sitzt, kommen folgende Behandlungen in Frage:
1. Aneurysma der thorakalen Aorta
Die Aneurysmen der absteigenden Aorta im Brustkorb werden in der
Regel endovaskulär (im Inneren des Gefäßes) versorgt. Durch die
Anwendung der Stentprothesen wird das Ausmaß der Operation und damit das
Operationsrisiko deutlich minimiert.
2. Aneurysmen der abdominalen Aorta
- Ausschaltung des Aneurysmas durch eine Aortenstentprothese (EVAR)
Bei
diesem Verfahren wird über die Leistenarterie eine drahtverstärkte
Prothese als innere Schienung eingebracht. Dadurch wird der Druck auf
die Aortenwand vermindert und ein Durchbruch verhindert. Die Operation
ist für den Patienten wenig belastend. Dieses Verfahren ist mittlerweile
zum Standardeingriff geworden, über 70% der Patienten können so
versorgt werden.
3. Chirurgische Ausschaltung des Aneurysmas
Bei der konventionellen
Operation wird der Bauch durch einen Mittelschnitt geöffnet. Nach
sorgfältiger Präparation wird die Bauchschlagader durch eine
Kunststoffprothese ersetzt. Die Operation ist seit Jahrzehnten bewährt.
Belastungen für den Patienten bestehen vor allem einige Tage
postoperativ.
Diagnostik und Therapie von Gefäßanomalien
Unter einer Gefäßfehlbildung, Gefäßmissbildung oder Gefäßmalformation
versteht man angeborene oder erworbene Fehlbildungen der Blutgefäße. Es
gibt aber auch erbliche Formen wie Morbus Osler. Sie können einzeln
oder multipel auftreten.
Alle Körperregionen können von Gefäßmalformationen betroffen sein,
primär treten sie an Armen und Beinen auf sowie im Kopf-Hals-Bereich,
oder auch an verschiedenen Organen. Obwohl die meisten Anomalien bereits
bei der Geburt vorhanden sind, werden sie oft erst in der Pubertät oder
im jungen Erwachsenenalter sichtbar. Manche Malformationen haben nur
kosmetische Relevanz, können aber auch Schmerzen, Schwellungen,
Entzündungen, Thrombembolien, Vergrößerungen einzelner Gliedmaßen, aber
auch schweren Blutungen und offene Hautulzerationen bis hin zu einer
vital gefährdenden Herzinsuffizienz hervorrufen.
Eine fundierte klinische und radiologische Diagnostik ist
erforderlich, um die komplexen Gefäßanomalien zu erkennen, richtig zu
klassifizieren und die notwendige Therapien einzuleiten.
Embolisation
Die transarterielle Embolisation kommt vor allem bei arteriell
gespeisten Malformationen mit hohem Blutfluss, den
High-flow-Malformationen,zur Anwendung. Dabei wird der arterielle
Zustrom zur Malformation, der Nidus und der venöse Abstrom mit
verschiedenen Embolisaten reduziert und idealerweise gestoppt. Als
Embolisate kommen kleine Metallspiralen (Coils oder Plugs) und
Flüssigembolisate (Onyx) zum Einsatz.
Bildbeschreibung: Angiographische Einteilung arteriovenöser Malformationen (AVM): Typ I (arteriovenöse Fistel): Shuntverbindung (S) zwischen meistens drei separaten Arterien (A) und einer einzelnen drainierenden Vene (V). Typ II (arteriolovenöse Fistel): Shuntverbindung (S) zwischen multiplen Arteriolen (A) und einer drainierenden Vene (V). Typ III (arteriolovenulöse Fistel): Multiple Shuntverbindungen (S) zwischen Arteriolen (A) und Venolen (V) ((1, 6)).
Bild links: Katheterangiographie vor Embolisation.
Nachweis einer AV-Gefäßanomalie, das mittels Coiling (weiße Pfeile) der
zuführenden Arterien vorbehandelt war und nach einigen Jahren wieder
rekanalisierte.
Bild rechts: Einbringen des Mikrokatheters an die
Läsion. Injektion des Gewebeklebers Onyx®. (wie transparente Würme zu
erkennen). Postinterventionelle Katheterangiographie. à deutliche
Verringerung der Malformation aber noch kein Komplettverschluß.
Weitere Beispiele für Embolisationen
Die Behandlung zahlreicher Erkrankungen erfordert einen Gefäßzugang, der die Verabreichung auch toxischer Medikamente, konzentrierter Nährlösungen oder die Entnahme und Rückgabe großer Blutmengen ermöglicht. Das gilt vor allem für Dialysepatienten und bei Tumorerkrankungen.
1. Dialyse-Shunt-Chirurgie
Wenn
eine dauerhafte Blutwäsche (Dialysebehandlung) erforderlich ist, legt
der Gefäßchirurg rechtzeitig eine Kurzschlussverbindung zwischen
Schlagader und Vene im Bereich des Armes an, damit über das dann schnell
abfließende Blut eine Dialyse möglich wird.
2. Port-Chirurgie
Damit
die Medikamente, zum Beispiel für eine Chemotherapie, schmerzfrei
gegeben werden können, ist ein sicherer Zugang zu den großen Venen
nötig. Dazu implantieren wir sogenannte Portsysteme. Es handelt sich
dabei um kleine Katheter, die mit einer Kammer zusammen unter die Haut
eingelegt werden. Sie können dann von außen angestochen und Medikamente
in eine zentrale Vene gegeben werden. Die Portsysteme werden in lokaler
Betäubung eingesetzt.
Nach einer tiefen Beinvenen-Thrombose oder aufgrund einer langjährigen Varikosis (Krampfader)-Erkrankung kann es zu einem chronischen Geschwür kommen (meist im Bereich des Unterschenkels oberhalb des Fußes). Durch die gezielte Unterbindung von sogenannten Perforansvenen (Verbindungen von tiefen und oberflächlichen Venen) können auch langjährige Geschwüre noch zur Abheilung gebracht werden. Diese Operation kann bei uns endoskopisch minimalinvasiv durchgeführt werden.
Begleitend wird eine intensivierte physikalische Entstauung mit Kompressionsbinden und Lymphdrainagegeräten durchgeführt.
Darunter verstehen wir Infektionen, Wunden oder Zerstörung von tiefem Gewebe des Fußes in Zusammenhang mit Nervenschaden und/oder Durchblutungsstörungen bei Diabetikern. Dabei wird je nach Art und Schwere der Symptome unterschieden.
Bei vorhandenen Durchblutungsstörungen kann durch Anlage eines Bypasses oder eine Gefäßaufdehnung (mit Ballon) eine Abheilung der Geschwüre erreicht werden. Bei der Behandlung des diabetischen Fußes ist immer eine orthopädische Schuhversorgung oder Entlastung (Orthesen) notwendig.
Schwerpunkt Wundmanagement
Entscheidend
für den Heilungsprozess ist die Versorgung der Wunde. Die Abteilung für
Gefäß- und Endovascular Chirurgie ist zertifiziertes Zentrum für die
stationäre Behandlung des diabetischen Fußes, anerkannt durch die
Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG). Wir haben die Möglichkeit,
Patienten mit chronischen Wunden stationär und ambulant zu betreuen.
Im Rahmen der Wundbehandlung werden die modernsten Verbandstechniken (unter anderem die Polyurethanschaum- und Alginat-Verbände in verschiedensten Variationen) verwendet. Bei tieferen Wunden setzen wir in unserer Abteilung die Vakuum-Therapie ein (besteht aus einem luftdichten Wundverschluss mit einem Abtransportsystem für Sekrete). In besonderen schwierigen Fällen wird die Madentherapie (Biochirurgie) eingesetzt. Die keimfreien Maden der Goldfliege (Lucilia serricata) werden in Speziallaboren gezüchtet und nach Lieferung an die Wunde angelegt, um diese von abgestorbenem Gewebe und Bakterienbefall zu befreien. Die Maden ernähren sich von krankem Gewebe, so dass das intakte Gewebe verschont wird.
Als eigenständige Fachabteilung für Gefäß- und Endovascular Chirurgie bieten wir die Fortbildung Basischirurgie 18 Monate, die voll umfängliche Weiterbildung zum Facharzt für Gefäßchirurgie 48 Monate und die Zusatzbezeichnung Phlebologie an.
Für alle Weiterbildungen bestehen seit zehn Jahren Zulassungen. In der Zeit konnten wir viele Kollegen in den drei oben genannten Disziplinen ausbilden. Zwei der Kollegen arbeiten weiter in der Abteilung in oberärztlicher Position. Ein Kollege ist extern als Sektionsleiter tätig und ein weiterer Kollege ist Oberarzt an einer Universitätsklinik.
Einen besonderen Schwerpunkt legen wir bereits in der Ausbildung auf selbstständiges Arbeiten und auf die Erarbeitung sämtlicher endovasculärer Fertigkeiten. Für die Erlangung der Zusatzbezeichnung Phlebologie halten wir insbesondere ein Gefäßlabor mit sämtlichen, non-invasiven Untersuchungsverfahren in der Phlebologie vor, die für die Erlangung der Zusatzbezeichnung wichtig sind.
Wir freuen uns als Team darauf, Sie an einem
Tag Ihrer Wahl in unsere Abteilung einzuführen und mit uns individuell
Gespräche über Ihre gefäßchirurgischen Perspektiven zu führen.